Achtsamkeit & Sicherheit – nicht erst wenn etwas passiert ist

Das Thema Arbeitssicherheit und die Vermeidung von Arbeitsunfällen ist ständiger Bestandteil von Schulungen und Unterweisungen und auch immer wieder Thema hier in der RINNENews. Während in den letzten News in erster Linie Zahlen und Entwicklungen betrachtet wurden, beleuchten wir heute den Bereich, bevor es zu einem Unfall kommt: die unsicheren Situationen oder auch „Near-Miss“-Situationen.

Viele Unternehmen tun sich mit dem Thema Beinaheunfälle immer noch schwer – RINNEN ist da keine Ausnahme. Dabei bietet es die Chance, ein sinnvolles Programm für erfolgreichen Arbeitsschutz aufzubauen, bei dem sich alle Beschäftigten aktiv einbringen können. Typischerweise spricht man von einem Beinaheunfall (engl. Near Miss), wenn ein unbeabsichtigtes Ereignis eintritt, bei dem sich unter anderen Umständen eine Person hätte verletzen können. Rutscht beispielsweise ein Mitarbeiter aus und stürzt, verletzt sich dabei aber nicht, war dies ein Beinaheunfall. Muss er dagegen in irgendeiner Form medizinisch versorgt werden, liegt bereits ein Unfall vor.

Man weiß, dass es – statistisch gesehen – in einem Betrieb zehn schwere Unfälle und davor weitere 100 leichte Unfälle gab, bevor es zu einem tödlichen Arbeitsunfall kommt. Jedem ernsthaften Unfall gehen also eine Vielzahl kleinerer Zwischenfälle, unsicherer Situationen oder unsicherer Handlungen voraus.

Um die Unterschiede hier ein wenig besser darzustellen, dient untenstehende Grafik als Hilfestellung:

  • Unsafe Condition – Unsichere Bedingungen, die ein riskantes Arbeitsumfeld darstellen (i.d.F. schlecht gestapelte Kisten)
  • Unsafe Act – Unsicheres Verhalten, das eine potenziell gefährliche Situation begünstigt (i.d.F. Stehen unter schwebenden, schlecht gesicherten Lasten)
  • Near-Miss – Beinaheunfall, der zu einem Personenschaden hätte führen können (i.d.F. herunterfallende Kisten, die den Mitarbeiter verfehlt haben)
  • Accident – Unfallereignis, dass zu einem Personenschaden geführt hat (i.d.F. Mitarbeiter wurde von herabfallenden Kisten getroffen)

Die Früherkennung und Behebung dieser Situationen ermöglicht eine effektive Vermeidung tatsächlicher, schwerwiegender Unfälle. Werden in einem Unternehmen bereits die Beinaheunfälle und unsicheren Handlungen vermieden, kommt es zu weniger schweren oder gar tödlichen Unfällen.

Dazu müssen die Mitarbeiter motiviert und sensibilisiert werden, entsprechende Situationen zu erkennen und aktiv abzustellen/ zu melden. Eine solche Meldung kann einen Lösungsvorschlag enthalten – oder auch nur einen Hinweis auf einen verbesserungswürdigen Tatbestand. Schreiben Sie auf, was Ihrer Meinung nach nicht sicher ist und was Sie selbst dagegen getan haben, oder notieren Sie, was wir dagegen tun könnten, um diese Situation in Zukunft vorzubeugen: Senden Sie die ausgefüllte „Near Miss“-Meldung an die Sicherheitsfachkraft sowie an den Qualitätsverantwortlichen oder wenden Sie sich an Ihren Sicherheitsbeauftragten vor Ort.

Wir registrieren die „Near Miss“-Meldung und prüfen den Umstand und suchen gemeinsam nach Maßnahmen zur Lösung des Problems. Ihre Verbesserungsvorschläge werden, soweit möglich, umgesetzt. Die Daten werden vertraulich und anonym behandelt und ausschließlich für statistische Zwecke verwendet.

Jeder trägt Verantwortung für sich und seine Kollegen. Überlegen Sie stets, ob Ihre Handlung für Sie und Ihre Mitmenschen ohne Risiko ist. „Melden Sie riskante Arbeitsbedingungen, Gefahrenstellen und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns.“ appelliert Nikolai Siewert, Sicherheitsfachkraft der RINNEN-Gruppe.

Das erforderliche Formular finden Sie entweder elektronisch in Spedion (für die Berufskraftfahrer) oder für „Nicht“-Fahrpersonal auf dem Formularlaufwerk unter „F.64 – Meldung von Beinahe-Unfällen“. Helfen Sie, das Arbeiten sicherer zu gestalten und schützen Sie das Wohlergehen und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und Kollegen, getreu unserem Credo: „Gesund kommen – gesund gehen!“

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